Postpunk – Kapitel 14




Olaf hielt vor einem Haus mitten in der Wildnis. Das Haus war schwarz und gelb angemalt. Das Tor zu dem Grundstück war aufwändig gestaltet und darauf stand in geschmiedeten Runenbuchstaben „Norse 1% gard“

Davor standen unglaublich viele Harley-Davidsons. Olaf in seinen Hippie-Klamotten und Posti in ihren Postpunk-Klamotten wirkten fehl am Platz. Am Eingang standen zwei riesige Rocker in Bomberjacken mit ihren Kutten drüber.
Als Olaf mutig auf sie zu ging, hob einer der beiden Türsteher die Hand und hielt ihn an: „Halt, geschlossene Gesellschaft.“
„Guten Abend, ich bin Olaf Thörson, ich möchte bitte mit Heinrich sprechen, es ist wichtig.“, sagte Olaf.
Posti sah sich um, überall standen Rocker und unterhielten sich. Posti fühlte sich unwohl. Sie hatte gehört, dass sie alle bewaffnet waren und ständig Leute verprügelten, wenn sie nicht gerade Motorrad fuhren: Manchmal sollten sie auch beides gleichzeitig machen. Einer der Türsteher hatte sich zur Seite gedreht und sprach in ein Funkgerät. Obwohl der Rocker versuchte, leise zu sprechen konnte Posti doch die Worte „langhaariger Hippie“ und „komische Zecke“ hören. Danach passierte erst einmal nichts.
Posti fragte Olaf: „Was machen wir hier?“
„Wir warten, ob du Hilfe bekommst.“
Kurz darauf erschien ein wahrer Hüne von Mann am Tor: „Herr Thörson, was hat mein Sohn angestellt, dass Sie jetzt extra hierher kommen?“
„Keine Bange, Ihr Sohn hat nichts angestellt, er lernt fleißig und schreibt gute Noten.“
„Und um mir das zu sagen, rufen sie mich extra her?“
„Nein.“
„Na dann kann ich ja wieder gehen oder?“, langsam wurde der Rocker ungeduldig.
Olaf wandte sich an Posti: „Erklär du ihm, warum du hier bist.“
Posti erzählte von ihrer bisherige Reise und was ihr alles passiert war.
„… und nun will ich nach Nordstatt, um von dort aus irgendwie zum Nordpol zu kommen, um dem Weihnachtsmann Julians Brief zu überreichen.“, beendete Posti ihren Bericht.
Der Rocker hatte Posti aufmerksam zu gehört: „Erstmal, ich bin Heinrich.“
Er hielt Posti seine riesige Hand hin. Posti ergriff sie so gut es ging und schüttelte sie. „Angenehm, ich bin Posti.“
Er wandte sich an Olaf: „Einverstanden, ich werde ihr helfen.“
Zu Posti sagte er: „Komm erst mal rein und wärme dich auf.“
Posti und Heinrich betraten das Gelände des Motorradclubs. Hier waren noch mehr Männer in schwarzen Lederwesten mit den gelben Stickereien. Einige guckten komisch, als sie Posti sahen. Heinrich führte sie in einen der hinteren Räume, hier lagen überall Isomatten und Schlafsäcke auf dem Boden. Heinrich gab ihr eine Wolldecke und eine Isomatte.
„Such dir hier ein Platz zum Schlafen, wenn sich jemand beschwert sag ihnen, dass du meine Erlaubnis hast. Es wird morgen eine anstrengende Fahrt.“
Posti suchte sich einen Flecken im hinteren Teil des Raums bei den Heizkörpern. Kaum hatte sie sich hingelegt, war sie eingeschlafen.

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