Am nächsten Tag fuhr Posti zurück zum Wagenplatz, um Julians Brief entgegen zu nehmen. Auf dem Wagenplatz angekommen wartete Julian schon draußen vor seinem Bauwagen, den Brief in der Hand. Mit knatterndem Motor hielt Posti vor ihm an.
Als sie den Motor ausgeschaltet hatte, fragte Julian: „Schaffst du das damit auch ganz sicher bis zum Nordpol?“
„Na klar“, warf sich Posti in die Brust, „ob Norden, ob Süden, ob Osten, ob Westen, die Autonome Feldpost sind die Besten. Vor allem, wenn es um einen so wichtigen Brief geht.“
Posti hatte ihren rechten Handschuh ausgezogen und hielt Julian ihrem gekrümmten kleinen Finger hin: Kleiner Fingerschwur.“
Julian hakte seinen kleinen Finger in ihren ein: „Ich, Posti, schwöre alles Erdenkliche zu tun, damit dieser Brief beim Weihnachtsmann ankommt.“
Nach dem Schwur hielt Posti Julian ihre geöffnete Rechte Hand hin. Julian guckte irritiert.
„Damit ich den Brief zustellen kann, musst du ihn mir schon geben.“
Julian gab Posti seinen Brief. Sie überprüfte Absender und Empfänger, abgesehen von den fehlenden Briefmarken war alles korrekt. Sie packte den Brief in ihre Posttasche und startete ihre Simson mit einem gezielten Tritt auf den Kickstarter. Ihre Mission hatte begonnen.