Postpunk – Kapitel 05




Als Posti im zu Hause ankam, fuhr sie direkt zum Wagenplatz und zur Werkstatt weiter, um mit Harald zu sprechen. Er hatte ihr damals für ihre langen Wege im Großen Wald die Simson geschenkt.

Wenn größere Reparaturen nötig waren, kümmerte er sich darum. Als Posti die Werkstatt betrat, sah sie Harald und Eva gerade an Evas alten IFA-W50-LKW schrauben.
„Hallo Harald!“, grüßte Posti.
Harald dreht sich zu ihr um und wischte sich die öligen Hände an einem Lappen ab.
„Kannst du mir helfen?“, fragte sie.
„Kommt darauf an.“, war Haralds Standardantwort auf diese Frage.
„Ich habe einen Brief von Julian an den Weihnachtsmann, den ich unbedingt zustellen muss.“
„Ah ja, ich hörte davon.“
„Kannst du meine Simson dafür noch einmal vorbereiten?“
„Für den Nordpol? Da hast du dir aber einiges vorgenommen.“
„Ich hab es versprochen.“
„Und versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen. Du kannst sie dir morgen früh abholen.“
Posti bedankte sich beim Harald und machte sich auf den Weg zu ihrem Haus. Dort suchte sie sich ihre Ausrüstung für ihre Reise zum Weihnachtsmann heraus. Dazu gehörten ihr Postmütze, ihr Posthorn und natürlich ihre Postjacke mit den vielen Taschen. Da es am Nordpol kalt war, holte sie noch ihre Winterstiefel heraus. Zur Orientierung nahm sie ihren alten Schulatlas und einen alten Militärkompass mit. Den Kompass hatte ihr damals, als sie von Zu Hause fortgegangen war, ihr Onkel geschenkt: „Damit du nicht vom Weg abkommst und immer weißt, wo du bist.“
Sie machte sich noch einen Kakao und ging zu Bett.

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