Postpunk – Kapitel 10




Nach einigen Stunden kam die Fähre im Hafen an. Nachdem die Fähre festgemacht hatte und die Gangway herab gelassen war, verließen die Passagiere das Schiff. So auch Posti, jedoch wurde sie dabei von den zwei Kontrolleuren begleitet, einer links, einer rechts.

Als Posti die Gangway betrat sah sie unten an der Kaimauer auch schon die Polizei stehen, der Kapitän hatte sie angelogen.
Als die drei vor dem Polizisten standen, sagte der: „Das ist die Schwarzfahrerin?“
Die beiden Kontrolleure nickten.
„Na dann, junges Fräulein, kommen Sie mal mit.“
„Ich bin kein Fräulein!“, protestierte Posti, trat dem Polizisten gegen das Schienbein und rannte weg.
Zu ihrem Glück konnte sie in der Menschenmenge, die von der Fähre kam, untertauchen und verschwinden. Nach gut einer Stunde hatte sie einen Bahnhof gefunden und fand heraus, dass keine Züge in Richtung Nordpol fuhren. Sie fragte andere Reisende, wie sie denn am besten zum Nordpol käme. Doch niemand antwortete ihr. Alle waren in Eile. Zum Glück traf sie vor dem Schaufenster einer Buchhandlung einen Jungen, der sich begeistert die ausgestellten Bücher ansah.
Posti wandte sich an ihn: „Sag mal, weißt du wie ich am schnellsten zum Nordpol komme?“
„Willst du zum Weihnachtsmann?“, fragte er.
„Ja.“
„Willst du eine Weihnachtselfe werden?“
„Nein.“
„Warum sonst sollte man sonst zum Nordpol wollen, dort ist es immer kalt.“
„Ich muss für einen Freund einen Brief an den Weihnachtsmann abgeben.“
„Warum schickst du ihn nicht mit der Post?“
„Ich bin die Post.“, dabei zeigte Posti auf das Abzeichen der Autonomen Feldpost auf ihrem Ärmel, das sie selbst gestickt hatte.
„Ach so, na dann musst du nach Nordstatt und dann immer weiter nach Norden.“
„Welchen Zug muss ich da nehmen?“
„Gar keinen, da fährt kein Zug hin, nur ein Fernbus und der auch nur einmal am Tag.“
„Wo fährt der Bus den ab?“
„Na vom Busbahnhof.“
Bus-Bahn-Hof, das klangt für Posti unsinnig, entweder gab es Bahnhöfe oder Bushaltestellen aber Busbahnen konnte sich Posti nicht vorstellen. Der Junge zeigte Posti wo sie einen Stadtplan fand und wo auf diesem Plan der Busbahnhof war. Der Busbahnhof war am anderen Ende der Stadt. Posti bedanke sich bei dem Jungen und machte sich auf den Weg.

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