Postpunk – Kapitel 17




Sie fuhren eine gefühlte Ewigkeit lang durch unendlich wirkende Dunkelheit. Die einzige Abwechselung während der Fahrt war, ob es am Rand der Straße Bäume gab oder nicht. Nachdem Posti den letzten Baum seit langem gesehen hatte, hielten sie plötzlich an.

„Warum halten wir an?“, fragte Posti.
„Hier trennen sich unsere Wege.“
„Wieso?“
„Die Straße ist alle.“ sagte der freche Prospect.
„Da drüben fängt das Polareis an. Unsere Maschinen sind zu schwer dafür, wir würden ins Eis einbrechen und untergehen. Dich Fliegengewicht wird das Eis locker tragen.“
Das sah Posti ein.
„Vielen Dank das ihr mich hergebracht habt.“, bedankte sie sich.
Sie stieg von Heinrichs Motorrad ab und schüttelte ihm zu Dank und zum Abschied die Hand. Danach ging sie zu dem frechen Prospect um sich auch von ihm zu verabschieden. Als sie vor ihm stand, zog er sich die Handschuhe aus und hielt ihr einen Brief hin.
„Hat die Post noch geöffnet?“, fragte er.
„Du glaubst noch an den Weihnachtsmann?“
„Ich nicht, aber mein 8-jähriger Cousin. Meine Tante hat mich gebeten, seinen Brief zur Post zu bringen. Nun stehen wir hier. Also?“
„Ja, gib her.“
Posti schnappte sich den Brief und steckte ihn in die Innentasche ihrer Postjacke.
Sie wollte gerade die geborgte Bomberjacke zurück geben, da hielt er sie auf: „Ich weiß jetzt, dass du ziemlich hart drauf bist, aber auch noch verrückt? Behalte bloß die Jacke an, betrachte sie als Ersatz für die Briefmarke. Du wirst sie brauchen.“
Heinrich und sein Prospect starten ihr Maschinen und fuhren nach Hause. Post suchte den dunklen aber sternklaren Himmel nach dem Polarstern ab. Als sie ihn gefunden hatte, begann sie ihren Marsch zum Nordpol. Aufgrund der Kälte und des eisigen Windes setzte Posti Pias hässliche olivgrüne Wintermütze auf.
Als sie ein paar Stunden durch die kalte, öde und langweilige Eislandschaft gewandert war, hörte sie hinter sich ein heiseres Brüllen. Als sie sich umsah, erkannte sie in einiger Entfernung einen Eisbären. Sie erschrak, als sie bemerkte, dass der Eisbär auf sie zu rannte. Sie flitzte so schnell sie konnte in der Hoffnung los, irgendwo ein Versteck zu finden.
Als sie beim Rennen zurück guckte, rutschte sie auf dem Eis aus und fiel hin. Sie hörte, wie der Eisbär näher kam. Als sie sich drehte, sah sie ihn auch. Kurz bevor er sie erreicht hatte, stürzte von oben ein riesiger Weihnachtsbaum auf den Eisbären herab und begrub ihn unter sich. Um Posti herum ringelten sich mehrere Seile von oben herab und kleine, vermummte schwarze Gestalten mit Zipfelmützen auf seilten sich von einem fliegenden Schlitten ab. Posti akzeptierte, dass sie den Verstand verloren hatte und halluzinierte. Sie wurde ohnmächtig.

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