Postpunk – Kapitel 20




Am nächsten Morgen wurde Posti vom Schrillen eines Weckers geweckt. Jemand musste ihn in der Nacht an ihr Bett gestellt haben.

Nachdem sie sich angezogen und das Bett gemacht hatte, verließ sie das Zimmer. Draußen auf dem Flur wartete schon ein Wachwichtel. Dieser begleitete Posti in die Kantine. Auf dem Weg dorthin bemerkte Posti, dass sich die allgemeine Hektik im Vergleich zu gestern gesteigert hatte, um sie herum glaubte Posti, dass es wie in einem Bienenstock summte.
In der Kantine fand Posti eine breite Auswahl an vegetarischen und veganem Essen. Nach den letzten Tagen, in denen sie sich größtenteils von Panzerkeksen ernährt hatte, war das hier fast wie im Schlaraffenland. Nach dem Frühstück wurde Posti wieder ins Büro des Weihnachtsmanns gebracht. Der saß in Leggins mit Elfen- und Rentiermuster auf einer Isomatte im Schneidersitz und meditierte. Posti war überrascht, dass der Weihnachtsmann an Heiligabend so gelassen war und auch, dass es hier so modern war.
Der Weihnachtsmann saß weiterhin mit geschlossenen Augen da und sagte zu Posti: „Nimm dir eine Isomatte und setz dich zu mir.“
Posti tat wie geheißen. Als sie neben ihm saß, guckte sie ihn an.
„Du hast immer noch Fragen an mich, oder?“
„Ich bin überrascht wie modern es hier ist, du hast einen Nachrichtendienst, Wachwichtel, veganes Essen und du meditierst. Woher hast du das alles?“
„Jedes Jahr schicke ich am Neujahrstag 100 meiner fleißigsten Elfen und Wichtel für 10 Monate in die Welt der Menschen, um diese für mich zu erkunden.“
Posti war erstaunt.
Der Weihnachtsmann schmunzelte: „Glaubst du, ich könnte heute noch mit Schlitten und Nussknacker irgendein Kind hinterm Ofen hervorlocken? Was wäre ich für ein Weihnachtsmann, der nicht weiß, was eine Playstation oder eine E-Gitarre ist?“
Das erschien Posti logisch.
Der Weihnachtsmann fuhr fort: „Natürlich bringen meine Elfen und Wichtel mir nicht nur Ideen für Geschenke mit, sondern auch andere Sachen wie ‚Work-Life-Balance‘ und veganes Essen.“
Nun war Posti erstaunt: „Tja, wer nicht mit der Zeit geht, der muss mit der Zeit gehen.“
Plötzlich ertönte eine Fanfare, gefolgt von einer Ansage: „Achtung, Achtung, T minus 60 Minuten!“
„Nun gut junge Frau, langsam wird es ernst. Wir treffen uns im Hangar bei meinem Schlitten wieder. Zieh dich warm an, es wird ein heißer Ritt.“
Der Weihnachtsmann stand auf und begleitete Posti bis zur Tür. Draußen wartete wieder einer der Wachwichtel, um Posti zu begleiten und den Weg zu zeigen.

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