Postpunk – Kapitel 22




Bei „Fröhliche Weihnachten“ galoppierten die Rentiere los, so dass Posti in ihren Sitz gepresst wurde. Es waren eher Renntiere als Rentiere. Bei dieser rasenden Geschwindigkeit traute sie sich nicht, ihren Kopf aus dem Schlitten zu recken.

Als sich alles beruhigt hatte und Posti sich an die Geschwindigkeit gewöhnt hatte, wagte sie einen Blick aus dem Schlitten. Unter sich sah sie die arktische Eiswüste vorbei rasen. Nach einer Weile erkannte Posti, dass sie das Nordkap passiert hatten, da langsam immer mehr Bäume zu sehen waren. Die Schlitten mit den Wachwichteln von PSG-2 und PSG-3 begleiteten sie weiterhin. Kurz darauf sah sie eine Stadt vor sich und bemerkte, wie der Weihnachtsmann Kurs auf den Busbahnhof nahm.
„Boss, wir haben Nordstatt erreicht. Zielobjekt gesichtet, warten auf Befehle.“, hörte Posti Gerda sagen.
„PSG-2, Sie haben Ihre Befehle, Zugriff!“, sagte er.
Einer der schwarzen Schlitten flog über den Bus und die Wichtel seilten sich ringsherum ab. Im Davonfliegen sah Posti gerade noch, wie einer der Wachwichtel von PSG-2 etwas in den Bus warf und es blitzte. Sie war fassungslos darüber was sie gerade gesehen hatte.
Der Weihnachtsmann drehte sich zu ihr um und guckte sie an: „Ich bin nicht nur der, der die Geschenke bringt und gute Taten belohnt. Ich bestrafe auch die Unartigen und dieser Mann war sehr unartig.“
Er drehte sich wieder mach vorne und weiter ging die wilde Fahrt.
Wenig später sagte Gerda wieder: „Wir erreichen Nordhaven in 30 Sekunden.“
Der Weihnachtsmann kreiste einige Zeit über dem Hafen und betrachtete die Schiffe. In dem Schiff mit dem Namen „Godewind“ erkannte Posti die Fähre wieder, mit der sie hergekommen war. Auf dem Deck sah sie auch den Kapitän mit ihrer Postmütze stehen. Der Weihnachtsmann sah es auch.
„PSG-3, Sie wissen was zu tun ist. Zugriff!“, sagte er.
Posti sah, wie der Schlitten voraus flog und über der Fähre zum Stehen kam. Sie beobachtete, wie der Kapitän in eine Luke flüchtete. Die Wichtel schwebten nun mit ihrem Schlitten über dem Vordeck und seilten sich ab. Sie wuselten auf dem Deck umher und verschwanden einer nach dem anderen durch verschiedene Öffnungen im Inneren des Schiffes. Kurz darauf wurde es auf der Brücke blitzartig hell, dann zerbrach eine Scheibe und es qualmte daraus. Als sie an der Fähre vorbeiflogen sah Posti, wie der Kapitän über die Reling ins Hafenbecken geworfen wurde. Eine der Wachwichtel warf ihm noch einen Rettungsring hinterher.

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