Pädagogische Literatur: Leo der kleine Panzer – geht zur Schule


Auch kleine Panzer müssen mal zur Schule. So erzählen euch der Baupunq und der Madenmann diesmal von Leos erstem Tag in der Panzerschule

Leo der kleine Panzer – geht zur Schule

Autoren: Madenmann, Benny Baupunq

Endlich war es so weit, Leos großer Tag war gekommen, er wurde eingeschult. Er war sehr aufgeregt und ein wenig ängstlich ob die anderen Panzer ihn auch mögen würden. Oben aus seiner Turmluke ragte seine Schultüte die er bekommen hatte als er aus dem Fabriktor rollte. Die Schultüte war olivgrün mit braunen und schwarzen Flecken und drinnen waren als Geschenke Nitro zum Naschen, Ersatzkettenglieder für den Sportunterricht und Tarnmaterial wenn er und die anderen Panzer in der Pause Verstecken spielen wollten.
In der Panzerschule empfing Direktor Guderian Leo und all die anderen Schüler. Nachdem er eine kleine Begrüßungsrede gehalten hatte zeigte er ihnen ihren Klassenraum und stellte ihnen ihren Klassenlehrer Herrn Rommel vor. Leos Stundenplan war vollgepackt mit Fächern wie Täuschen und Tarnen, Schießlehre, Instandhaltung, Orientieren im Gelände, Entseuchung und Dekontamination und natürlich Geschichte und Erdkunde.
In der großen Pause bemerkte Leo wie ein kleiner flinker Waffenträger “Wiesel“ einen kleinen Jungen rumschubste. Als er näher kam hörte Leo wie der Panzer sich über den Jungen lustig machte in dem er immer wieder laut rief: „Es ist kein Mensch, es ist kein Tier, es ist ein Panzergrenadier!“ Der Junge war nämlich ein Panzergrenadier und seine Aufgabe war es Panzer zu begleiten und zu beschützen wenn sie Angst hatten. Leo fuhr zu ihnen rüber und fragte die beiden wie sie heißen. Der Junge stellte sich als Panne Panzergrenadier vor und der kleine Panzer als Wiesi der Wiesel-Panzer. Leo forderte Wiesi auf sich bei Panne zu entschuldigen. Der aber meinte das er sich nie bei einem Panzergrenadier entschuldigen würde, warum auch die seien ja nicht mal kugelsicher. Schimpfend und meckernd fuhr Wiesi weg. Panne bedankte sich bei Leo. In diesem Moment kam ein Mädchen zu den beiden. Sie fragte Leo wer er sei und Panne warum er so unglücklich aussah. Nachdem Leo sich vorgestellt hatte stellte Panne das Mädchen als seine Halbschwester Pia Pionier vor. Den Rest der Pause spielten die Drei mit Leos Tarnmaterial Verstecken. Pia gewann jedes Mal, egal ob sie sich verstecken sollte oder Suchen musste.
In der nächsten Pause hörten die drei Freunde ein lautes Knattern. Als sie um einen Ecke bogen sahen sie wie Wiesi mit seinem neuen Maschinengewehr „Rommel liebt Guderian!“ in die Wand der Schule schrieb. Wiesi bemerkte sie und fuhr schnell weg. Die drei standen vor dem Grafitti und Pia meinte das das Herrn Rommel gar nicht gefallen dürfte.
Ein Räuspern ließ die drei aufschrecken. Mit vor Wut hochrotem Kopf stand ihr Klassenlehrer Herr Rommel hinter ihnen. Er packte die drei und schleifte sie zum Büro von Direktor Guderian.
Nachdem der Direktor gehört hatten was vorgefallen war sah er Leo, Pia und Panne sehr lange streng an. Er erinnerte sie nochmals daran das es außerhalb des Unterrichts strikt verboten war zu schießen. Die drei sagten das sie es nicht gewesen waren sondern Wiesi. Direktor Guderian und ihr Lehrer Rommel glaubten ihnen aber nicht und verdonnerten sie zum Nachsitzen. Als sie traurig aus dem Büro heraus kamen wartete dort Wiesi, der an der Tür gelauscht hatte und lachte die drei aus.
Am Nachmittag als die drei in einem Klassenzimmer Nachsitzen mussten und die anderen draußen auf dem Truppenübungsplatz Fangen und Verstecken spielten, sah Leo wie Wiesi sich in einer abgelegenen großen Schlammpfütze festgefahren hatte und von den anderen nicht gesehen wurde. Direktor Guderian, der sie beaufsichtigte, war zu diesem Zeitpunkt wegen eines wichtigen Telefonats nicht im Raum. Leo wollte los und Wiesi helfen da er zu versinken drohte. Panne war jedoch dagegen da Wiesi ihn immer so gehänselt hatte. Leo meinte das Wiesi in Not sei und sie ihm helfen sollten. Pia sagte das Leo Recht hätte, sie aber schon tief genug in der Patsche säßen und wenn sie jetzt vom Nachsitzen weggingen sie bestimmt von der Schule geschmissen werden würden. Leo erinnerte sie daran das Kameradschaft eines der obersten Gebote an der Schule sei.
Zusammen lugten sie aus der Tür ob die Luft rein war. Langsam schlichen die Freunde durch die verlassenen Schulflure. Hinter einer Ecke stießen sie auf Manni den Bergepanzer. Er war erstaunt die drei zu treffen und warnte sie das sie schnellst möglich zurück in den Klassenraum sollten bevor der Direktor bemerken würde das sie weg waren. Leo aber bat Manni ihnen zu helfen Wiesi zu retten. Manni protestierte da Wiesi sich immer wieder über seine fehlende Bewaffnung und seinen breiten Räumschild lustig gemacht hatte. Panne wies Manni darauf hin das Kameradschaft hieße sich aufeinander zu verlassen. Dazu seien Gemeinsinn, Opfermut und Hilfsbereitschaft notwendig im Gegensatz zu Wiesis fiesem Verhalten. Manni seufzte und schloss sich ihnen an.
Kurz drauf kamen sie bei Wiesi an, der bereits bis zu seiner Kettenabdeckung im Schlamm versunken war. Er hatte große Angst und weinte ölige Tränen. Als er Leo, Pia, Panne und Manni kommen sah hörte er auf zu weinen und schluchzte das es im alles leid täte und das sie ihm doch bitte helfen sollten. Manni zögerte kurz, doch da waren schon Pia und Panne von Leo herunter gesprungen, hatten sich die Ketten von Manni geschnappt und liefen gerade durch den Schlamm zu Wiesi. Nachdem sie die Ketten an Wiesi befestigt hatten gingen sie zurück um sie auch an Leo zu befestigen damit er Wiesi raus zieht. Doch so sehr sich Leo auch mit seinen 12 Zylindern anstrengte, Wiesi steckte zu tief im Schlamm. Leo rief Manni zu dass es ohne nicht klappen würde. Manni fuhr von hinten an Wiesi ran und zusammen mit Leo und seinem Räumschild befreiten sie Wiesi aus dem Schlamm. Als sie sich gerade auf den Weg zurück zur Schule machten liefen sie Klassenlehrer Rommel direkt in die Arme. Dieser war außer sich vor Wut und kündigte Leo, Pia und Panne an das sie jetzt von der Schule fliegen würden. Er brachte sie wieder zu Direktor Guderian, der sie schon gesucht hatte. Als dieser erfuhr wo Herr Rommel die Drei gefunden hatte bereitete er alles vor das Leo und seine Freunde die Schule verlassen würden. In diesem Moment platzte Wiesi in den Raum, mit zitternder Stimme und schlammverschmierten Ketten gestand er, das er es war der die Löcher in die Schulwand geschossen hatte und das Leo, Pia und Panne nur aus dem Klassenzimmer verschwunden waren um ihn aus dem Schlammloch zu retten. Manni der in der Tür gewartete hatte erzählte das die drei Freunde sich vorbildlich und kameradschaftlich verhalten haben, da sie trotz der Gefahr von der Schule zu fliegen los gegangen waren um einem Klassenkameraden der sie erst überhaupt in diese Lage gebracht hatte, in Not zu helfen.
Direktor Guderian war von Leos, Pias und Pannes Verhalten beeindruckt. Er nahm die Strafen für die drei zurück und schenkte jedem von ihnen einen seiner sehr leckeren „Bonbons für besonderes Leistungen“.
Wiesi musste für seine Taten am Wochenende den Schießstand putzen. Herr Rommel passte auf das Wiesi jede einzelne Patronenhülse und jeden Ölfleck beseitigte.

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