Och Hase…


Von Ewigkeiten, wie es mir scheint, gab es die Wehrpflicht. Das hieß der Staat holte alle mänlichen Personen sobald sie 18 waren und sagte: So nun müsst ihr lernen auf Kommando in Gegenden zu gehen die ihr nicht kennt und auf andere Menschen schießen die euch eigentlich egal sind.
Die Alternative war der Zivildienst dort sollte man in gemeinnützigen Einrichtungen arbeiten und durch den vom Staat bezahlten Lohn die Löhne der anderen Mitarbeiter schön niedrig halten.

Es begab sich also zu der Zeit da mir die Ausreden gegenüber dem Kreiswehrersatzamt ausgingen und ich mich darum kümmerte ein Stelle für den Zivildienst zu finden.
Zum meinem Glück arbeitete ein Freundin von mir in einem Kindergarten in dem gerade eine Zivi-Stelle im Handwerksbereich zu besetzen war. Nicht lang gefackelt, ran an den Speck. Kurz darauf war in Mitglied der Haustechnik.

Eines schönen Tages stand ich auf der Terrasse der Kita neben Susanne. Sie beobachtete die Kinder ihrer Gruppe ich wartete auf meinen Feierabend. Plötzlich kam eines der Kinder weinend zu Susanne. Sie ging in die Hocke und nahm den Kleinen , mit den Worten:

„Och, was ist denn los Hase?“

in den Arm. Kurz darauf war, die Welt wieder gerettet, der Kleine wieder fröhlich und rannte zurück zu seinen Spielkameraden.
Als er außer Hörweite war sagte ich zu Susanne:

„Susanne, wenn du in Zukunft in der Anrede deiner männlichen Mitmenschen nicht zwischen den 3-jährigen und den 23-jährigen differenzierst dann werden ich das nächste Mal wenn du mich ‚Hase‘ nennst, mich auf den Boden werfen, mit den Fäusten auf selbigen einschlagen, rumbrüllen, strampeln, Darm und Blase entleeren und zwar solange bis du mir die Hose wechselst.“

Sie guckte mich daraufhin sehr irritiert an.

Seit jenem Tag nannte sie mich nie wieder Hase.

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