Hamsterrad

Für viele Zeitgenossen ist die Lohnarbeit wie ein Hamsterrad. Doch vor einiger Zeit war ich in einem besonders hamsterigen Hamsterrad.

Aufgrund einer ausbaufähigen Auftragslage im Handwerk war ich für eine kurze Zeit im Zentrallager der Onlineversion einer großen Kaufhallenkette eingesetzt.

Der Ablauf dort war ein ganz simpler. Man bekam einen Scanner und einen Kommisionierwagen. Mit dem Scanner konnte ich die Strichcodes der Waren einlesen und ein Kommissionierwagen ist ein Rollwagen für bis zu 10 Klappkisten in die ich die bestellten Waren einsortieren sollte.

Der Scanner nannte mir die Regalreihe, den laufenden Regalmeter, das entsprechende Regalbrett und das Fach auf dem Regalbrett. Wenn ich das gewünschte Produkt in der hand hielt und einscannte sagte mir der Scanner noch ob es das richtige war, ob es die richtige Anzahl war und in welche Kiste in meinem Wagen es musste, so richtig schön stumpf.

Das Gerät schickte mich also durch die Gänge und wenn ich am Ende die Liste abgearbeitet hatte dann durfte ich wieder von vorne anfangen, wie in einem großen Hamsterrad.

Besonders nervig fand ich die Online-Hamster die über das Internet kubikmeterweise Klopapier bestellten anstatt sich in der Kaufhalle ihren Konkurenten in der offenen Schlacht zu stellen.

Wenn die Leute der Meinung sind das sie pro Monat eine Palette Milch verbrauchen dann sollten sie sich eine Kuh kaufen. Denn eine Kuh hat gegenüber einem herkömmlichen Tetrapack mehere Vorteile.

1. bei einer Kuh kann man am Ende die Verpackung mit essen
2.wenn die Kinder zu Hause sind, warum auch immer, dann können sie mit der Kuh spielen
3. mit den Stoffwechselendprodukten der Kuh kann man auch nach dem Zusammenbruch der Zivilisation noch Kochen, Backen und Heizen

Das Ironische in der jetzigen Lage ist das Menschen Hamsterkäufe durchführen da sie Angst haben das der Nachschub zusammen bricht. jedoch bricht der Nachschub nur zusammen weil Leute Hamsterkäufe durchführen, ein Teufelskreis.