Ein Alptraum auf dem Jobcenter

Ich dachte ja schon damals als ich das Amt betrat und um es gleich wieder durch die Hintertür zu verlassen um mich anzustellen um wieder hinein zu kommen wäre der Gipfel des Absurden. Aber was neulich passiert ist hat den Vogel mal wieder grandios abgeschossen.

Nach meinem obligatorischen Monatsstelldichein mit meiner Sachbearbeiterin am Freitag Mittag wollte ich das Amtsgebäude auf schnellsten Wege verlassen um die amtliche Infstruktur nicht mit meiner Anwesenheit nicht unnötig ab zu nutzen. Als ich unten am Eingang ankam fiel beinahe sofort auf das etwas nicht stimmte. Etwas war anders als sonst. Vor der sonst so einladenden Ausgangstür des Jobcenters, meinem Lieblingsbestandteil dieses Gebädes, stand das Hartz-IV-Aquiqalent der Großen Mauer, so ein Sicherheitsgurt zwischen zwei Pfosten. An sich kein Problem, nur leistete die dahinter liegenden Glasschiebetür hartnäckigen Widerstand. Mich über kam eine schreckliche Vision, ich war über das Wochenende eingesperrt im Jobcenter, zusammen mit den Sachbearbeitern.

Der erfahrene ALG-II-Empfänger weiß das die Sachbearbeiter niemals das Amtgebäude verlassen, sie sind durch finsetere Rituale, die bei ihrer Initiation in diese Behörde vollziehen müssen für immer an das Gebäude gebunden. Ausserhalb der Öffnungszeiten schlafen sie kopfüber hängend in den Stahlbeton der Bürodecke gekrallt und in ihre ledernen Schwingen gewickelt in ihren Büros. Wehe wenn sie einmal geweckt und die Wittterung aufgenommen haben. Es nur wenige Wege sie unschädlich zu machen. Abwehren lassen sie sich nur mit dem heiligen Buch, dem SGB und der Drohung sie zu veklagen. Doch diesen Mittel lassen sie nur kurz vor ihren Opfern zurück schrecken. Im Gegensatz zu Vampiren lassen sie sich nicht endgültig besiegen, nur immer wieder ein ums anderen Mal zurückschlagen, woibei sie mit jedem Mal verschlagener vorgehen.

Ich wäre also tausendmal lieber in der Walpurgnisnacht nackt und blutüberströmt in Schloss Dracula zusammen mit einer hungrigen Vampirmeute gefangen als eine Nacht mit den Mitgliedern des Jobcenters, den Ghoulen des Neoliberalismus, ihrem Gebäude gefangen, in ihrem Nest.

Alles war totenstill, keine Bewegung, kein Luftzug kein Zeichen von Leben, eigentlich alles wie immer, nur das eben noch diese verschärfte Ausweglosigkeit zusätzlich zur normalen Ausweglosigkeit auf dem Jobcenter dazukam.Plötzlich, bemerkte ich eine Bewegung im Augenwinkel. Hört ich da einen Flügelschlag? Nein es war, zum Glück, nur ein Fenster. Die Person die es schloss gab mir zu verstehen das ich ein Stockwerk höher musste um raus zu kommen. Also tiefer hinein ins Nest. Um meine missliche Lage noch zu verschlimmern war ich genötigt worden meinen Gürtel mit allen wichtigen Gegenständen, die man in solch einer Situation gebrauchen könnte zu Hause zu lassen. Es ist ein verschlagenes Pack, dieses Jobcenter.

Ein Stockwerk höher stand ich vor einem finsteren Portal auf dem in großen Lettern „EZ II“ prangte. Da sich keine Alternative anbot wagte ich mich rein. Niemand nahm mich war als ich eintrat. Als sich mich bemerkten waren sie verwundert, noch sie reagierten flink. Eine junge Frau bot mir an wenn ich kurz warten würde den Ausgang zu zeigen. Nach kurzer Zeit kam sie dann auch raus und leise und zügig zeigte sie mir den Weg zu einem geheimen Gang dessen Ausgang mit einem rätselhaften Schloss gesichert war. Nach dem sie es geöffnet hatte ging ich zügig hinaus in den hellen Sonnenschein. Sie blieb zurück im Gebäude, sie konnte es nicht mehr verlassen, sie war schon zu lange dort.

Wie ich später erfuhr wurde die junge Dame die mir den Ausgang zeigte, wegen Verrats, in die Hölle des Jobcenter verbannt, den Eingangsbereich.

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