An einem lauen Sommerabend saß ich auf dem Hof des Tommy-Hauses und kam mit einem jungen Mann in Gespräch. Worum es zu Beginn genau ging kann ich hier nicht wieder geben da ich es vergaß, ich erinnere mich nur das er sich im Laufe unseres Gespräch als Anarchist bezeichnete und das er Student war. Irgendwann kamen wir auf die Themen Gesellschaft und Politik zu sprechen. Unsere, doch teilweise sehr unterschiedlichen Ansichten zur Verbesserung des gesellschaftlichen Klimas stießen aufeinander als ich meinte das man im Zuge der Revolution wahrscheinlich sehr viele dumme Menschen erschiessen müsste. Seine Reaktion war:
„A-a-a-aber du kannst doch nicht….!“
In diesem Moment wurde mir klar das hier im Fach Staatsbürgerkunde erheblicher Nachhilfebedarf bestand. Ich antwortete ihm:
„Doch Genosse, das ist ja der Witz im Anarchismus, das ich prinzipiell erst einmal alles darf, aber nichts muss. Das einzige was ich theoretisch nicht kann ist über andere, gegen ihren Willen, zu bestimmen. Du hast nun zwei Möglichkeiten Genosse, entweder du bist Anarchist, dann musst du damit leben das Menschen wie ich einfach scheisse sind, oder aber du entscheidest dich dazu dass du ein SPD-Kleingarten-Wichser bist, dann darfst du mir auch gerne Vorschriften machen und musst damit leben das ich dir schlicht weg nicht zuhöre.
Was du aber gar nicht kannst ist als Anarchist deinen Mitmenschen zu gebieten oder zu verbieten auch der Satz ‚Aber du kannst doch nicht…‘ ist eine solche Vorschrift oder Verbot.
Wenn die Leute nun sagen: Baupunq du bist ein autoritäres Arschloch.“
So entgegne ich ihnen: „Stimmt, der Genosse Lenin hat’s vorgemacht, und der hat mehr Revolutionen durchgezogen als wir beide zusammen.